150730.2 Wacken: Feucht, aber fröhlich!
Bokelrehmer Str. - 30.07.2015Natürlich war es das Wetter, das das Geschehen in
Wacken die letzten Stunden geprägt hat und auch die nächste Zeit noch
prägen wird. Damit verbunden galt es für die Einsatzkräfte gestern
umso mehr, die ankommenden Besucherströme zu lenken und umzulenken -
denn das Befahren der verschlammten Campingflächen gestaltete sich
schwierig und lief weniger flott als gewohnt. Kilometerlange Staus
waren trotz aller Maßnahmen nicht vermeidbar -die Anreisenden trugen
dies jedoch mit Gelassenheit. Bis jetzt haben etwa 80 Prozent der
erwarteten Musikfreunde das Festivalgelände erreicht - und die
Stimmung ist super!
Rund um das Festival gab es neben den Verkehrstätigkeiten weitere
Einsätze, die die Polizei von gestern auf heute wahrzunehmen hatte.
Insgesamt beurteilt die örtliche Einsatzleitung die Lage jedoch als
ruhig und sieht dem offiziellen Veranstaltungsbeginn am heutigen Tag
entspannt entgegen. Innerhalb der letzten Stunden registrierten die
Einsatzkräfte 44 Zeltdiebstähle. Nahezu alle ereigneten sich, während
die Geschädigten schliefen, zumeist im Zeitraum zwischen 02.00 Uhr
und 06.00 Uhr. Die Besucher, die ihre Habseligkeiten in der Nacht
unter ihrer Matratze, in der Hosentasche oder in einem Rucksack
sicher wähnten, mussten sich eines Besseren belehren lassen.
Portemonnaies, vielfach gefüllt mit hohen Geldbeträgen, verschwanden
aus den vermeintlich sicheren Verstecken. Wer sich verlässlich vor
Dieben schützen möchte, sollte seine Wertgegenstände in einem
Schließfach deponieren oder dafür sorgen, dass diese niemals
unbeaufsichtigt sind. Das Motto "Wachsamer Nachbar" sollte zudem
nicht nur zuhause gelten, sondern auch auf dem Zeltplatz. Eine
Festivalbesucherin erlebte noch vor Beginn des eigentlichen
Vergnügens eine böse Überraschung. Während sie um Mitternacht in der
Warteschlange an der Bandvergabe stand, um ihr Ticket einzulösen,
wurde sie geschubst, verlor ihre Eintrittskarte und war diese damit
auch gänzlich los. Eine Suche nach dem Ticket am Boden verlief
erfolglos - später war lediglich feststellbar, dass eine andere
Person damit eingecheckt hatte. Eine Französin, wohnhaft in Hamburg,
hatte sich mit einem Auto mit abgelaufenen Kurzzeitkennzeichen auf
nach Wacken gemacht. Ihre Fahrt endete in Holstenniendorf, wo gestern
gegen 18.20 Uhr Beamte auf sie aufmerksam wurden. Die letzten
Kilometer musste die Frau ohne ihr Fahrzeug und mit einer Anzeige
wegen des Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz zurücklegen.
Vor der Sparkasse in Wacken waren gegen 18.30 Uhr Polizei und
Rettungsdienst eingesetzt, weil sich dort Personen in die Haare
bekommen hatten, was schließlich in einer Schlägerei gipfelte - eine
Anzeige wegen Körperverletzung war das Ergebnis. Am heutigen Morgen
rückte eine Streife zum Check-In Am Twisselberg /
Bokelrehmer Straße
aus - hier hatte das Wetter einem Mann mehr als nur nasse Füße
beschert. Der Betroffene war unterkühlt und kam mit einem
Rettungswagen in das Sanitäts-Camp.
Merle Neufeld
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